Von Atompilzen im Paradies und dem nuklearen Zen: Sondervorstellung des Uranium Film Festivals am 20.4.2018 im Zeiss-Großplanetarium

25. April 2018 Artikel, ICBUW, Veranstaltungen
Uranium in Mov(i)ement: Klaus Mindrup, Michael Saup, Professor Manfred Mohr und Franka Brüggen (v.l.) während der Podiumsdiskussion.

Aus Anlass des Jahrestages der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurden im Zeiss-Großplanetarium zwei Dokumentarfilme zum Thema nuklearer Gefahren gezeigt (Veranstaltungsankündigung). Gastgeber der Sondervorstellung war dabei das Uranium Film Festival (IUFF), das in diesem Jahr bereits zum siebten Mal in Berlin stattfinden wird.

Nach einer Begrüßung und komprimierten Einführung in die Weiten des Universums durch den Direktor des Planetariums, Tim Florian Horn, begann die Vorführung. Gezeigt wurden „Nuclear Zen“, die Dokumentation eines Interviews mit dem japanischen Aktivisten Keibo Oiwa, und „Liebesgrüße aus Mururoa“, ein Film über die französischen Atomtests im Südpazifik und deren langfristige Folgen.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Bundestagsabgeordneten und Schirmherrn des Festivals, Klaus Mindrup, sowie den Experten und Aktivisten Professor Manfred Mohr (ICBUW) und Franka Brüggen (IPPNW) war auch der Regisseur des Films „Nuclear Zen“, der Berliner Künstler Michael Saup, zugegen. Die Blickpunkte der Vertreter ganz unterschiedlicher Bereiche ermöglichten im Zusammenspiel mit dem Publikum eine besonders vielseitige Auseinandersetzung mit der Thematik.  Die ZuschauerInnen diskutierten mit dem Podium über die gezeigten Filme und die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema, aber auch über Völkerrecht, „Schurkenstaaten“, den Atomwaffenverbotsvertrag und gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten. Wenn auch die Empörung über den Umgang mit Atomenergie und deren Opfer deutlich zu spüren war, stand im Mittelpunkt die Frage, was man konkret, auch als Einzelperson, gegen die hochaktuellen Gefahren durch Kernwaffen und Atomenergie tun kann. Sowohl politische und rechtliche Möglichkeiten als auch das Potenzial gesellschaftlicher Aktion fanden dabei ihren Weg in den Diskurs.

Jutta Wunderlich vom IUFF, die bei dieser spannenden und bewegenden Veranstaltung durch den Abend führte, kündigte das kommende Uranium Film Festival für den 9. – 14. Oktober 2018 in Berlin an. Dort werden weitere „atomare Filme“ und – sicherlich wieder – spannende Diskussionen zu erleben sein.

(Aicha Kheinette)