
Mitte Dezember 2019 ist die Crowdfunding-Kampagne von Internationalen Uranium Film Festival (IUFF) gestartet. Vom 15.-18. Oktober 2020 wird das Festival wieder in Berlin, Prenzlauer Berg, stattfinden – im Zeiss-Großplanetarium sowie im Kino in der KulturBrauerei werden Filme aus aller Welt zu Uran, Atomkraft und radioaktiven Gefahren gezeigt.
Hier können Sie das Pitchvideo des IUFFs Berlin 2020 ansehen
ICBUW, IALANA, die IPPNW, Sayonara Nukes Berlin, Friedensglockengesellschaft Berlin und viele andere unterstützen die Durchführung des Festivals. Das IUFF ist weltweit das einzige unabhängige Festival, das nicht nur dem Thema Atomwaffen gewidmet ist, sondern über die gesamte atomare Brennstoffkette sowie den Themenkreis Uran insgesamt informiert. Obwohl für Deutschland der Atomausstieg beschlossen ist, bedeutet dies nicht, dass der Themenkomplex in kommenden Jahren nicht mehr aktuell sein wird; schließlich ist etwa das Problem der Uranwaffen oder das der atomaren Abfälle noch lange nicht gelöst. Dazu kommen die unsichtbaren radioaktiven Gefahren – sei es Bestrahlung von Lebensmitteln oder Einsatz von Röntgengeräten als Sicherheitsmaßnahme auf Flughäfen. Das Medium Film ist ein gutes Mittel, um vor allem jüngere Menschen auf solche Gefahren und Probleme aufmerksam zu machen.
Das Festival wurde einige Monate vor dem Reaktorunfall von Fukushima vom deutschen Journalisten, Filmemacher und Buchautor Norbert G. Suchanek und der brasilianischen Soziologin und Filmemachering Marcia Gomes de Oliveira gegründet. Das Ziel der Veranstaltungen ist, dass die atomaren Katastrophen wie Tschernobyl oder die Folgen der Atomangriffe und Atomtests nicht in Vergessenheit geraten. Das IUFF findet seit 2010 alljährlich Rio statt, während seit 2012 Berlin der Hauptstandort des Festivals in Europa ist. In den vergangenen 10 Jahren wurden rund 200 „atomare“ Dokumentarfilme gezeigt. 2018 hat das Festival in Berlin Gäste und Filmemacher aus aller Welt empfangen – von Serbien bis zu den Marshall-Inseln. Drei Filmpreise und ein Ehrenpreis wurden vergeben – eine besondere Erwähnung hat der Film „Uranium 238 – my story“ von Miodrag Miljkovic über den serbischen Anwalt Dr. Sdran Aleksic erfahren, mit dem ICBUW zusammen an dem serbischen DU-Fall arbeitet.
Das IUFF ist aber viel mehr als einfach nur Preisverleihungen und die Ausstrahlung von Filmen zum Thema Atomkraft und radioaktive Gefahren – zum IUFF gehören auch Ausstellungen, Rahmenveranstaltungen, Filmgespräche und Round-Tables mit Experten aus verschiedenen Fachgebieten. Filme, Veranstaltungen und Ausstellungen dienen dazu, nicht nur Wissenschaftler, Politiker, Juristen und andere Menschen mit Fachkenntnissen zusammenzubringen, sondern auch die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit zu gewinnen; das Festival setzt ein klares Statement: Atomkraft geht uns alle an! Deswegen ist das IUFF an alle Altersstufen gerichtet; jeder sollte über die Risiken der Atomenergie, Atom- und Uranwaffen, Atommüll informiert sein.
Wie jedes unabhängige Filmfestival, braucht das IUFF Unterstützung – es hängt von Partnern, Sponsoren und privaten Spendern ab, die jedes Jahr aufs Neue angeworben werden müssen. Ohne Unterstützung von privaten Spendern kann das Festival nicht leben. Dieses Jahr erstreckt sich die Kampagne auf die Unterstützung von 3 Bereichen: die Übersetzung und Untertitelung der Filme, Anzeigen in regionalen und überregionalen Tageszeitungen sowie Reisekostenzuschüsse für Filmemacher. Jede Spende hilft; erst durch die Spender wird das Festival zum politisch unbequemen Thema Atomkraft möglich.
Das Programm des IUFF ist öffentlich zugänglich und kann dann im Oktober von allen Interessierten besucht werden. Wenn Sie sich zum Thema informieren möchten, besuchen Sie auch die Webseite des IUFF. Sie können das Festival auch auf Youtube besuchen. Es gibt schließlich eine Filmdatenbank „Yellow Archives“ zu atomaren Themen, die mehr als 200 Filme umfasst.
Das Crowdfunding läuft bis zum 23. Januar 2020. Je nach der Summe der Spende, bekommt man unterschiedliche Tauschgüter – Tickets, Bücher, „Festival-Flatrate“ und vieles mehr.