Eurosatory 2018 – ICBUW brachte sich ein

24. Juli 2018 Blog-Beiträge, ICBUW
Aktivisten vor der Messe "Eurosatory"

„Wir alle wollen Frieden und Sicherheit, lasst uns das Paradigma ändern“

Eurosatory ist die führende internationale Land- und Luft/ Land-Verteidigungs- und Sicherheitsmesse, die vom 11.-15. Juni 2018 im Villepinte Ausstellungszentrum Paris Nord stattfand. 2016 kamen 1.571 Aussteller, 212 offizielle Delegationen, 57.024 internationale Besucher und 700 Journalisten aus der ganzen Welt zusammen.

Die Hallenausstellung zeigt technologische Bereiche hinsichtlich Aufklärung, Zivilverteidigung, Krisenmanagement und Bevölkerungssicherheit, Sicherheit kritischer Infrastrukturen und sensitiver Einrichtungen sowie des ABC-Komplexes…Und natürlich Waffen und alles Mögliche zur (eventuellen) Lösung von Konflikten auf gewaltsame und zerstörerische Art. Es fanden dort auch Geschäftstreffen und strategische Konsultationen statt. Eurosatory 2018 bot ebenfalls ein umfangreiches Konferenzprogramm und zog hochrangige internationale Sprechergruppen an, einschließlich Einsatzkräfte, Hersteller, Medien, Experten, Thinktanks und hochrangige Offizielle. Mehr als 70 Konferenzen wurden organisiert.

Waffen werden gehandelt…Neue Krieg werden durch zahlreiche Waffenlieferungen vorbereitet.

Die Argumente der Waffenorganisatoren sind:

„Die Welt ist heute konfrontiert mit einem breiten Spektrum von Konflikten, terroristischen Bedrohungen und mit Notlagen, die zunehmend an Intensität gewinnen. In Anbetracht dessen brauchen Staaten und private Bürger Verteidigungs- und Sicherheitslösungen, die Frieden, Sicherheit und Stabilität gewährleisten.“

Mitglieder von ICBUW haben sich Friedens- und Abrüstungsorganisationen bei Demonstrationen auf den Straßen von Paris und vor dem Eurosatory Gebäude angeschlossen.

Die Forderungen waren klar:

  • Höchste Zeit, Taktiken zu ändern.
  • Es gibt bewährte Alternativen.
  • Die Welt ist über-rüstet und der Frieden ist unter-finanziert.

Im Bewusstsein der drohenden außergewöhnlichen und globalen Gefahren, von Terrorismus, Ressourcenknappheit, Cyberkrieg, erzwungener Migration…wissen wir, dass weiterentwickelte konventionelle militärische Lösungen uns keine Sicherheit bringen. Militärische Interventionen haben im 21. Jahrhundert bewiesen, dass Gewalt Gewalt hervorbringt, langfristige Spannungen, Infrastrukturschaden, Traumata, Töten, Krankheiten…

Rechtfertigungen für militärische Interventionen und „gerechte Kriege“ wie Befreiungs- und humanitäre Kriege sowie das Recht auf Schutz wären nicht erforderlich, wenn man sich bereits auf nichtgewaltsame Interventionen, z.B. in Gestalt von behutsamen Reaktionsteams vorbereitet hätte, mit gleichen (oder viel geringeren) Investitionen im Vergleich zu militärischen Reaktionen.

Der militärisch-industrielle Komplex ist altmodisch, überholt und verknüpft mit Geschäfts- und Regierungsinteressen. Wir brauchen andere Lösungen durch Diplomatie, Demokratie und Politik, Gerechtigkeit, Sicherheit, Kommunikation, Media, Bildung, Kultur…

 

(Ria Verjauw, ICBUW-Sprecherin)

 

weiterführende Informationen: https://stopfuellingwar.org/de/